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E D I T I O N   M U S I K   S Ü D O S T

Semlak / Semlac / Szemlak

Die Orgel der evangelischen Kirche

Von Dr. Franz Metz

 

Im Jahre 1819 kamen die ersten 30 Familien aus Mezöberény und erbauten bald ein Bethaus. Eine Geldsammlung für die 1822 errichtete Schule erbrachte von den Deutschen 400 Gulden. Den wenigen Slowaken im Ort wurde vertraglich gestattet, die deutsche Schule und das Bethaus mitzubenützen. Diesem Vertrag schlossen sich die evangelisch-reformierten Deutschen von 1825-1837 an, dann wurden sie selbständig. Die Grundsteinlegung für den Kirchenbau erfolgte am 22. Juni 1844, die Einweihung am 2. November 1845.

Die Orgel wurde im Jahre 1846 vom Orgelbauer Szalay Károly aus Székesfehérvár / Stuhlweißenburg (Ungarn) errichtet. Es ist die einzige Orgel dieses Orgelbauers im Banat. Sein Sohn (?), Szalay Gyula, hat in der Zeitspanne 1892-1902 einige Instrumente in katholischen und reformierten Kirchen Siebenbürgens erbaut.

Die Orgel der evangelischen Kirche in Semlak hat 1 Manual und Pedal, eine mechanische Register- und Spieltraktur, 5 Register im Manual und 2 im Pedal. Der Spieltisch steht in der Brüstung. Die Pfeifenfelder sind mit vergoldeten Schleierbrettern versehen, vor den Pfeifenfüßen standen früher ebenfalls kleinere vergoldete Schnitzereien, davon sind nur noch wenige erhalten geblieben.

Im Jahre 1926 hat Orgelbauer Carl Leopold Wegenstein aus Temeswar das Instrument repariert, die Registerzüge bekamen eine neue Beschriftung. Für den Calcanten wurde eigens ein Lesepult eingebaut, damit er gleichzeitig die Choräle mitsingen kann. Das Instrument befindet sich heute (2009) in einem schlechten Zustand und hat eine gründliche Renovierung nötig.

In den Gottesdiensten sang früher aus dem Christlichen Gesangbuch, das für die Gemeinden M.-Berény, Bulkesz, Gyoma, Harta, Szemlak und Soltvadkert in Paks 1901 verlegt wurde (Druck von M. Rosenbaum).

 

Disposition:

Manual (C-f3)

 

Gedeckt (Födött) 8´

Flöte (Fuvola) 8´

Octav 4´

Octav 2´

Mixtur 2 2/3´, 3x

Tremolo

Pedal (C-c)

 

Subbass 16´

Violon 8´

 

BILDDOKUMENTATION

 

Semlak: Evangelische Kirche

Semlak: Evangelische Kirche

Lange Schatten im Spätherbst

Erbau 1845

Neues Kirchenportal

Zitat aus dem Johannesevangelium oberhalb des Kirchenportals

Seitenportal

Die Kanzel oberhalb des Altars

Altarbild

Orgelempore

Orgel von Szalay Károly

Namenszug des Orgelbauers

Vorderseite des Spieltisches

Holztreppe zur Orgelempore

 

Spieltisch

Klaviatur

Registerzüge

Prospekt

Platz des Calcanten mit Lesepult

Gesangbuch 1901

Kirchenrenovierung 1983 und...

 

...eine Erinnerung von damals: die Schuhe des Malers auf dem Dachboden

 

 

Copyright © Dr. Franz Metz, München 2009

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