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E D I T I O N   M U S I K   S Ü D O S T

NEUE DVD erschienen

Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf, München

 

FESTKONZERT IN MARIA RAMERSDORF

Konzertmitschnitt vom Sonntag, 30. Juni 2013

 

Henri Büsser (1872-1973): Marche de Fête (Festmarsch), op. 36, für Orgel und Orchester

Vincens Maschek (um 1800-1875): Lauda Sion Salvatorem, für Bass-Solo, Solistenquartett und Orchester (Erstaufführung)

Franz Limmer (1808-1857): Justus ut palma florebit, für Tenor-, Violine-Solo und Orchester

Wenzel Josef Heller (1849-1914): Aeterne Deus, für Alto-, Violoncello-Solo und Orchester

Vincens Maschek: Ave Maria, für Sopran-Solo und Orchester (Erstaufführung)

Vincens Maschek: Tu totus es mirabilis, für Solistenquartett, Klarinette-Solo und Orchester (Erstaufführung)

Vincens Maschek: MISSA SOLEMNIS, für Chor, Solisten und Orchester (komp. 1853) (Erstaufführung)

     (Kyrie, Gloria, Graduale, Credo, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei)

Franz Liszt (1811-1886): Tu es Petrus, für Chor und Orchester, aus dem Oratorium Christus

 

Maryte Löffler, Cecilia Geréd (Sopran), Beate Winter (Alto), Wilfried Michl jun. (Tenor), Wilfried Michl (Bariton)

Kirchenchor & Banater Chor St. Pius, München

CAPELLA BAVARICA

Leitung: Franz Metz

 

Die Komponisten

 

Vincens Maschek (um 1800-1875)

 

Weite Teile der Musikkulturen Europas wären ohne die Mitwirkung böhmischer Musiker unvorstellbar. Besonders nach 1820 wanderten zahlreiche Instrumentenbauer und Musiker (darunter viele Kirchenmusiker) aus Böhmen und Mähren in andere Regionen, größtenteils in das damalige Südungarn (ins Banat und nach Siebenbürgen), um sich eine neue Existenz aufzubauen. Zu diesen Musikern zählt auch Vincens Maschek (um 1800-1875).

Das heutige Konzert geht eigentlich auf die Partnerschaft zwischen den beiden Wallfahrtskirchen Maria Ramersdorf in München und Maria Radna im Banat (Rumänien) ein, die erst vor zwei Jahren zustande gekommen ist. Somit bietet sich durch dieses Konzert auch die Gelegenheit, hinter den ehemaligen Eisernen Vorhang zu schauen und einige Bereiche der reichhaltigen und vielfältigen Kirchenmusikkulturen Südosteuropas und besonders des Banats kennen zu lernen. Vincens Maschek ist einer dieser Komponisten, die sich nach 1820 im Banat niederließen. Durch die Auswanderung der Banater Schwaben besonders nach 1980 und deren Ansiedlung in vielen Teilen Bayerns, gelangten auch Teile dieser Musikkultur nach Deutschland.

Vincens Maschek schrieb seine Missa Solemnis im Jahre 1853 und widmete sie den Gläubigen seiner neuen Wirkungsstätte an der St. Annakirche in Weißkirchen (damals zu Österreich-Ungarn, heute zu Serbien gehörend), wie er es im Titel vermerkt hat: Messe nebst Graduale und Offertorium componirt und der sehr geehrten römisch-katholischen Bürgerschaft von Weißkirchen hochachtungsvoll zugeeignet von Vincens Maschek, Organist an der römisch-katholischen Pfarrkirche in Weißkirchen, 1853.

 

Widmungen für das österreichische Kaiserhaus

 

Durch Vincens Maschek ist der Name der Stadt Weisskirchen bis in die Wiener Hofburg gelangt. Er war stets ein treuer Diener nicht nur der „Bürgerschaft“ seiner Kirchengemeinde sondern auch seines Königs, was seine nächste Missa Solemnis beweist, die er zum „glorreichen Geburtstag“ Franz Josef I. im Jahre 1856 komponiert hat. Wie üblich, wurden solche Geschenke und Widmungen höchstens wahrgenommen und durch die Sekretäre und Bediensteten „ad acta“ gelegt. Auch dieses Werk konnte in Wien entdeckt werden.

Die Österreichische Nationalbibliothek bewahrt ein weiteres wichtiges Werk Mascheks, ein Ave Maria, das als Autograph in Partiturform mit einem prunkvollen Einband versehen, nach Wien gesendet wurde. Gewidmet wurde es der „Kaiserlich-Königlichen Hof-Burg-Capelle“ und der Komponist unterschrieb sich mit „Vinzenz Maschek gewesener k. k. prov. Grundbuchs-Actuar in Temesvár“. Auch dieses Werk wird in München am 30. Juni 2013 erstaufgeführt.

Damit ist die Zahl seiner musikalischen Widmungen aus dem Banat an das österreichische Kaiserhaus noch nicht abgeschlossen. Im Jahre 1858 erreichte das Kaiserhaus in Wien eine weitere Komposition aus dem Banat, diesmal auf einem speziellen Notenpapier notiert, mit einem prachtvollen Einband und Goldschnitt versehen: Wiegenlied componirt und Sr. Majestät unseren allgeliebten Landesvater Franz Josef I. und Ihro Majestät unserer allgeliebten Landesmutter Elisabeth für Sr. kaiserlichen Hohheit den neugeborenen Prinzen in tiefster Dehmuth dargebracht von Vinzenz Maschek. Der „neugeborene Prinz“ war Kronprinz Rudolf, der im Monat August 1858 zur Welt gekommen ist.

Dass das Wirken Mascheks konfessionsüberschreitend war, zeigt eine weitere kirchenmusikalische Widmung Mascheks an den Tschanader Domherrn Friedrich Konrad, die er mit der Signatur versah: „Vincenz Maschek Gesanglehrer und Organist bei der israelitischen Synagoge zu Temesvár“.

 

Auf den Spuren Mascheks in vielen Ländern

 

Es bedarf noch so mancher Schritte, um die Biographie des Komponisten Vincens Maschek zu vervollständigen. Seine Spuren können heute in Rumänien, Serbien, Tschechien, Ungarn, Österreich und seit einigen Jahren auch in Deutschland verfolgt werden. Das Südosteuropäische Musikarchiv in München verbirgt so manche Handschriften dieses Komponisten, die nun so langsam zum Erklingen gebracht werden, wie es in diesem Benefizkonzert der Fall ist. Die zahlreichen Autographe konnten von Dr. Franz Metz vor wenigen Jahren erst entdeckt und für die Aufführung bearbeitet werden.

 

Henri Büsser (1872-1973), französischer Komponist und Musikpädagoge, studierte ab 1889 am Conservatoire de Paris bei Cesar Franck und Charles Marie Widor. Er erhielt er von Charles Gounod und Jules Massenet Kompositionsunterricht. 1893 gewann er den Prix de Rome. Nach seiner Rückkehr war er Kapellmeister am Théâtre du Château d'eau, an der Opera Comique und der Grand Opéra. Ab 1921 leitete er eine Kompositionsklasse am Conservatoire de Paris. Büsser komponierte mehrere Opern, ein Ballet, Bühnenmusiken, sinfonische Dichtungen, Konzertouvertüren und Orchestersuiten, sechs Messen, mehr als dreißig Motetten, ein Magnificat, Stücke für die Orgel und Klavier, Chöre und Lieder. Seine kompositorischen Vorbilder waren Camille Saint-Saens, Charles Gounod und Richard Wagner. Er starb im Alter von 101 Jahren in Paris.

 

Franz Limmer (*2. Oktober 1808 Wien, +19. Januar 1857 Temeswar)

Kein anderer Temeswarer Domkapellmeister des frühen 19. Jahrhunderts wurde in dem Maße noch zu Lebzeiten geehrt, wie Franz Limmer. Er studierte sechs Jahre am Wiener Konservatorium u.a. Cello bei Hartinger und Klarinette bei Friedlowsky. Diesen beiden Instrumenten, die er mit besonderer Vorliebe spielte, wird er später zahlreiche seiner Werke widmen. Danach studierte er Harmonielehre, Generalbass, Komposition und Instrumentation bei den beiden bekannten Pädagogen Erasmus Kessler und Ignaz Ritter von Seyfried. Mit nur 17 Jahren wurde seine Missa Solemnis in der Wiener Augustinerkirche aufgeführt. In den Wiener Zeitungen wurde er als ein „leuchtender Meteor am Musikhimmel“ bezeichnet. In nur kurzer Zeit komponierte Limmer hintereinander ein Streichquartett, ein Cello-Quartett, ein Cello-Trio und eine Symphonie, die einen nicht minderen Erfolg erzielen konnten als seine erste Messe. Graf Biankovszky, mit dem er befreundet war, ließ seine Quartette drucken. Im Jahre 1830 wurden im Allgemeinen Musikalischen Anzeiger Castellis seine bisherigen Kompositionen gewürdigt.

Der damalige Direktor des Temeswarer deutschen Theaters, Theodor Müller, wurde auf den jungen Wiener Komponisten aufmerksam und ernannte ihn 1834 zum Kapellmeister. Limmer nahm das Angebot an und kam nach Temeswar. 1835 ernannte ihn Bischof Joseph Lonovics zum Temeswarer Domregenschori. Er musste an allen Sonn- und Feiertagen die Dommusik leiten und verfasste für sein Ensemble auch eine stattliche Anzahl von Werken. Das bekannteste Werk aus dieser Zeit erschien bei Diabelli in Wien unter dem Titel: Offertorium in A (Justus ut palma florebit) / oder / (Sancta Maria, ora pro nobis) / SOLO für Sopran oder Tenor mit concertanter Violine / und Begleitung von 2 Violinen, Viola, 2 Clarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten, / Violoncell, Contrabass und Orgel. / Componirt und dem / Hochwürdigsten Herrn Herrn Joseph von Róka, / Abt des heil. Gerard von Csanád, Csanáder Domherr, / Pro-Director der philosophischen Fakultät, / Consistorial-Rath, und mehrerer Gespanschaften Gerichtstafel-Beisitzer etc. etc. / hochachtungsvoll gewidmet von / Franz Limmer, / Kapellmeister an der Domkirche zu Temesvár. / Op. 14. Joseph von Róka, Domherr der Csanader Diözese, wirkte am Temeswarer Dom und musste als Anhänger des ungarischen Freiheitskampfes von 1848-49, zwanzig Jahre in der Gefängnisfestung Kufstein verbringen. Franz Limmers kompositorischen Werke wurden auch von Franz Liszt sehr geschätzt. Am 19. Januar 1857 ist Limmer in Temeswar verstorben.

 

Wenzel Josef Heller (*1849 Dobromerice / Böhmen, +1914 Temeswar) kam 1873 aus Aussig (Böhmen) als Organist an die katholische Pfarrkirche in Hermannstadt (Siebenbürgen). Er studierte davor in Leipzig. 1884 wurde er zum Chormeister des Hermannstädter Männergesangvereins ernannt. Im Jahre 1885 kam Heller als Kapellmeister der Musikkapelle des 29. Infanterieregiments „Loudon“ nach Temeswar. Er wirkte mit seiner Militärkapelle bei vielen Veranstaltungen des Temeswarer Philharmonischen Vereins mit. Zu seiner Zeit galt er als einer der bedeutendsten Musiker Ungarns. Zu seinen Kompositionen zählen auch viele kirchenmusikalische Werke. Er starb am 4. Februar 1914 in Temeswar.

 

Die Werke

 

Vincens Maschek (um 1800-1875): Lauda Sion Salvatorem, für Bass-Solo, Solisten und Orchester

Originaler Titel: Offertorium für Bass-Solo mit Begleitung von Sopran, Alt, Tenor, 2 Violinen, Viola, Violon, Orgel 2 Oboen, 2 Hörner, 2 Trompeten (adl.) Trombone u. Pauken componirt und Seiner Hochwürden Herrn Friedrich Konrád Jubilar Priester, Abt der hl. Jungfrau Belli Fontis de Valle Vuta alias Unta, Domherr der csanáder Dioecese, Curator des Dioecesan und Emeritirten-Fondus, Bischöflicher Comissär am Obergymnasium zu Temesvár, Prosynodal Examinator, Consistorialrath, Ritter des Franz Joseph Ordens etc. etc. ehrfurchtsvoll gewidmet von Vincenz Maschek Gesanglehrer und Organist bei der israelitischen Synagoge zu Temesvár

 

1. Lauda Sion Salvatorem,

Lauda ducem et pastorem

In hymnis et canticis.

Quantum potes, tantum aude,

Quia maior omni laude,

Nec laudare sufficis.

 

2. Laudis thema specialis

Panis vivus et vitalis

Hodie proponitur.

Quem in sacrae mensa coenae

Turbae fratrum duodenae

Datum non ambigitur.

 

3. Sit laus plena, sit sonora;

Sit iucunda, sit decora

Mentis iubilatio,

Dies enim solemnis agitur

In qua mensae prima recolitur

Huius institutio.

 

4. In hac mensa novi Regis

Novum Pascha novae legis

Phase vetus terminat.

Vetustatem novitas,

Umbram fugat veritas,

Noctem lux eliminat.

1. Zion, sing! Dein Fest ist heute.

Sing dem Herrn, der dich befreite,

dessen Heiligtum du bist!

Kannst du auch mit tausend Liedern

seine Liebe nicht erwidern,

tu, soviel dir möglich ist.

 

2. Christus macht sich uns zu Eigen.

Heut erheben wir und zeigen

Brot, das lebt und Leben wirkt,

Brot, das er den Jüngern teilte,

das von Schuld und Trauer heilte

und den Himmel in sich birgt.

 

3. Laut soll unser Lied ihn loben,

jubelnd steige es nach oben,

mache enge Herzen weit.

Seht, das Gastmahl, sein Vermächtnis,

hält sein Opfer im Gedächtnis,

bis er kommt in Herrlichkeit.

 

4. Erdenmacht und -ruhm vergehen.

Wenn Gott straft – wer kann bestehen?

Das Gesetz hat Fluch gebracht.

Doch die Schatten sind zerronnen.

Neues hat der Herr begonnen,

und sein Licht vertreibt die Nacht.

 

Franz Limmer (1808-1857): Justus ut palma florebit

Originaler Titel: Offertorium in A (Justus ut palma florebit) / oder / (Sancta Maria, ora pro nobis) / SOLO für Sopran oder Tenor mit concertanter Violine / und Begleitung von 2 Violinen, Viola, 2 Clarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten, / Violoncell, Contrabass und Orgel. / Componirt und dem / Hochwürdigsten Herrn Herrn Joseph von Róka, / Abt des heil. Gerard von Csanád, Csanáder Domherr, / Pro-Director der philosophischen Fakultät, / Consistorial-Rath, und mehrerer Gespanschaften Gerichtstafel-Beisitzer etc. etc. / hochachtungsvoll gewidmet von / Franz Limmer, / Kapellmeister an der Domkirche zu Temesvár. / Op. 14

 

Psalm 92

Justus ut palma florebit;
sicut cedrus Libani multiplicabitur.

In domo Domini

ad annuntiandum mane misericordiam tuam,
et veritatem tuam per noctem.

Alleluja

Der Gerechte gedeiht wie die Palme, / er wächst wie die Zedern des Libanon.

Gepflanzt im Hause des Herrn, / gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes

 

 

Wenzel Josef Heller: Aeterne Deus

Originaler Titel: Graduale und Offertorium, für Alto, Violine [Violoncello] und Orgel, componirt und Sr. bischöflichen Gnaden dem hochwürdigsten und hochwohlgebornen Herrn Josef Németh, aufgeweihten Bischof von Isauropolis, gewählter Bischof von Scopi, Dompropst des Csánader Cathedral-Kapitels, Csánader Kapitular-Vicar etc. etc. In tiefster Ehrfurcht gewidmet von Wenzel Josef Heller, Kapellmeister des Loudon-Regiments No. 29

 

Aeterne Deus unus,

Oblatum suscipe

Panis et vini munus placatus accipe.

Nam panis corpus verum pro cunctis hostia

Et sanguis Christi merum

Fiet propitia.

Ewiger, einziger Gott,

Nimm die Gabe an,

das Geschenk von Brot und Wein

empfange es mit Sanftmut,

denn das Brot ist der wahre Leib,

das Schlachtopfer für alle

und der Wein ist das Blut Christi.

 

Vincens Maschek: Ave Maria, für Sopran-Solo und Orchester

Originaler Titel: Ave Maria. Sopran-Solo mit Orchester-Begleitung componirt zu Ehren der seeligsten Jungfrau MARIA für die k. k. Hof-Burg-Capelle [in Wien] von Vinzenz Maschek, gewesener k. k. prov. Grundbuchs-Actuar in Temesvár

 

Ave Maria, gratia plena,
Dominus tecum.
Benedicta tu in mulieribus,
et benedictus fructus ventris tui, Iesus.
Sancta Maria, Mater Dei,
ora pro nobis peccatoribus
nunc et in hora mortis nostrae.
Amen.

 

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade.
Der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

 

Vincens Maschek: Tu totus es mirabilis, für Solistenquartett, Klarinette-Solo und Orchester

Originaler Titel: Offertorium: Tu totus es mirabilis / Sr. Excellenz dem Hochwürdigsten Herrn Adalbert von Bartakowics de Kiss Apony Erzbischof von Erlau, u. Sr. k. k. Majestät wirklichem geheimen Rathe, tiefehrfurchtsvoll gewidmet von Vinzenz Maschek Organist und Regenschori an der r. k. Pfarrkirche in Banat-Weiskirchen

Aus dem

OFFICUM RAKOCZIANUM

Gebet und Hymnen zu Ehren der Mutter Gottes

Wien, 1836

 

Tu totus es mirabilis,

Et totus acceptabilis,

Deus pius, laudabilis:

Aequale nusquam Numen est.

Dextrae tuae potentiam,

Mentem futuri providam,

Infinitatem gloriae,

Creata laudant omnia.

O aeviterna Trinitas!

O principalis Unitas!

Quos luce donas caelica,

Serva potenti dextera!

Amen.

 

 

 

 

 

 

Du bist ganz bewundernswert

und ganz annehmbar

treuer, lobenswerter Gott.

Nirgends ist etwas (Deiner) Gottheit gleich,

/ Macht Deiner Rechten

/ Geist/ Zukunft/ vorhersehend

/ Unendlichkeit der Herrlichkeit

Alle Geschöpfe loben (Dich)

o ewige Dreieinigkeit,

o ursprüngliche Einheit!

Der Du die Himmel mit Licht erfüllst

Hilf mit Deiner mächtigen Rechten.

Amen.

 

Vincens Maschek: MISSA SOLEMNIS, für Chor, Solisten und Orchester (komp. 1853)

Originaler Titel: Messe nebst Graduale und Offertorium componirt und der sehr geehrten römisch-katholischen Bürgerschaft von Weißkirchen hochachtungsvoll zugeeignet von Vincens Maschek, Organist an der römisch-katholischen Pfarrkirche in Weißkirchen, 1853

Kyrie, Gloria, Graduale, Credo, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei

 

Kyrie

Kyrie, eleison.

Christe, eleison.

Kyrie, eleison

Herr, erbarme dich.

Christe, erbarme dich.

Herr, erbarme dich.

 

Gloria

Gloria in excelsis Deo

et in terra pax hominibus

bonae voluntatis.

Laudamus te, benedicimus te,

adoramus te,glorificamus te.

Gratias agimus tibi

propter magnum gloriam tuam.

Domine Deus, Rex coelestis,

Deus pater omnipotens.

Domine Fili unigenite, Jesu Christe.

Domine Deus, Agnus Dei, Filius patris.

Qui tollis peccata mundi,

miserere nobis.

Qui tollis peccata mundi,

suscipe deprecationem nostram.

Qui sedes ad dexteram patris,

miserere nobis.

Quoniam tu solus sanctus,

tu solus dominus,

tu solus altissimus,

Jesu Christe.

Cum sancto spiritu

in gloria Dei patris. Amen.

 

 

 

 

 

 

Ehre sei Gott in der Höhe

und Friede auf Erden den Menschen,

die guten Willens sind.

Wir loben dich, wir preisen dich,

wir beten dich an, wir verherrlichen dich,

wir sagen dir Dank

ob deiner grossen Herrlichkeit.

Herr und Gott, König des Himmels,

Gott, allmächtiger Vater.

Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn.

Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.

Der du die Sünden der Welt hinwegnimmst,

erbarme dich unser.

Der du die Sünden der Welt hinwegnimmst,

nimm unser Flehen gnädig auf.

Der du sitzest zur Rechten des Vaters,

erbarme dich unser.

Denn du allein bist der Heilige,

du allein der Herr,

du allein der Höchste,

Jesus Christus.

Mit dem Heiligen Geiste

in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen.

 

Graduale

Psalm 134 (133)  [Zur nächtlichen Festfeier / Ein Wallfahrtslied]

 

Ecce nunc benedicte Dominum, / omnes servi Domini!

Qui statis in domo Domini, / in atriis domus Dei nostri.

In noctibus extollite manus vestras in sancta, / et benedicte Domini.

Benedicat te Dominus ex Sion, / qui fecit caelum et terram.

Alleluja.

 

 

Wohlan, lobpreiset Gott, / all ihr Diener Gottes!

Die ihr steht im Hause Gottes / in den Vorhöfen des Hauses unseres Gottes.

Erhebet eure Hände zum Heiligtum / und preiset Gott in den Nächten!

Es möge Gott dich segnen von Zion, / er, der geschaffen Himmel und Erde.

Halleluja!

 

Credo

Credo in unum Deum,

patrem omnipotentem,

factorem coeli et terrae,

visibilium omnium et invisibilium.

Et in unum dominum Jesum Christum,

filium Dei unigenitum,

et ex Patre natum ante omnia saecula.

Deum de Deo, lumen de lumine,

Deum verum de Deo vero,

genitum, non factum,

consubstantialem patri:

per quem omnia facta sunt.

Qui propter nos homines

et propter nostram salutem

descendit de coelis.

 

Et incarnatus est

de Spiritu Sancto

ex Mariae Virgine,

et homo factus est.

Crucifixus etiam pro nobis

sub Pontio Pilato;

passus et sepultus est.

 

Et resurrexit tertia die,

secundum scripturas.

Et ascendit in coelum,

sedet ad dexteram Patris.

Et iterum venturus est cum gloria,

judicare vivos et mortuos,

cujus regni non erit finis.

Et in Spiritum Sanctum,

Dominum et vivificantem:

qui cum Patre filioque procedit.

Qui cum patre et filio

simul adoratur et conglorifcatur,

qui locutus est per Prophetas.

Et unam, sanctam, catholicam

et apostolicam ecclesiam.

Confiteor unum baptismam

in remissionem peccatorum

et exspecto resurrectionem mortuorum,

et vitam venturi saeculi. Amen.

 

Ich glaube an den einen Gott,

den allmächtigen Vater,

Schöpfer des Himmels und der Erde,

aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.

Und an den einen Herrn Jesus Christus,

Gottes eingeborenen Sohn,

aus dem Vater geboren vor aller Zeit.

Gott von Gott, Licht vom Lichte,

wahrer Gott vom wahren Gott,

gezeugt, nicht geschaffen,

eines Wesen mit dem Vater:

durch den alles geschaffen ist.

Er ist für uns Menschen

und um unseres Heiles Willen

vom Himmel herabgestiegen.

 

Und er hat Fleisch angenommen

durch den Heiligen Geist

aus Maria, der Jungfrau

und Mensch geworden ist.

Gekreuzigt wurde er sogar für uns,

unter [der Regierung von] Pontius Pilatus

ist er gestorben und begraben worden.

 

Und ist auferstanden am dritten Tage,

gemäss der Schrift.

Er ist aufgefahren in den Himmel

und sitzet zur Rechten des Vaters.

Er wird wiederkommen mit Herrlichkeit,

Gericht zu halten über Lebende und Tote,

und sein Reich wird kein Ende haben.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

den Herrn und Lebensspender:

der vom Vater und vom Sohne ausgeht.

Der mit dem Vater und dem Sohne

zugleich angebetet und verherrlicht wird,

der gesprochen hat durch die Propheten.

Ich glaube an die eine, heilige, katholische

und apostolische Kirche.

Ich bekenne eine Taufe

zur Vergebung der Sünden,

und [ich] erwarte die Auferstehung der Toten

und das Leben der zukünftigen Welt. Amen.

 

Sanctus

Sanctus, sanctus, sanctus dominus Deus Sabaoth.

Pleni sunt coeli et terra gloria tua.

Osanna in excelsis.

Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott der Heerscharen.

Himmel und Erde sind erfüllt von deiner Herrlichkeit.

Hosanna in der Höhe.

 

Benedictus

Benedictus qui venit

in nomine Domini.

Osanna in excelsis.

Hochgelobt sei der da kommt

im Namen des Herrn.

Hosanna in der Höhe.

 

Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, miserere nobis.

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,  miserere nobis.

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,

dona nobis pacem.

Lamm Gottes, der du Trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.

Lamm Gottes, der du Trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.

Lamm Gottes, der du Trägst die Sünden der Welt,

gib uns Frieden

 

Franz Liszt (1811-1886): Tu es Petrus, für Chor und Orchester, aus dem Oratorium Christus

Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam et portae inferi non praevalebunt.

Simon Joannis, diliges me? Pasce agnos meos!

Simon Joannis, diliges me? Pasce oves meos! Confirma fratres tuos!

 

Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.

Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Weide meine Lämmer!

Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Weide meine Schafe! Stärke deine Brüder!

 

Die Interpreten

 

Maryte Löffler (Sopran) ist in Marijampole (Litauen) geboren. Nach einem Chorleitungs- und Musiklehrerstudium am J. Gruodis Konservatorium in Kaunas, kam Maryte Löffler nach Deutschland und studierte Kirchenmusik und Gesang an der Hochschule für Kirchenmusik in Regensburg. Ihre Gesangsausbildung vervollkommnte sie u. a. bei Prof. Bakov am Mozarteum in Salzburg, sowie durch ihr Gesangsstudium am Konservatorium Giuseppe Tartini in Triest (Italien) bei Prof. Rita Susovsky und durch die Teilnahme an Meisterkursen bei Martine Surais (Paris) und Stella Doz (Mailand). Neben ihrer Kirchenmusikerstelle an Königin des Friedens, München, wirkt Maryte Löffler als Stimmbildnerin und Solistin in zahlreichen Konzerten in München, Triest und Litauen.

 

Cecilia Geréd (Sopran) ist in Siebenbürgen (Rumänien) geboren und hat nach der akademischen Ausbildung zur Musikpädagogin in Klausenburg an der Musikhochschule in Luzern und Zürich bei Prof. Barbara Locher und Prof. Scot Wear Gesang studiert. Heute konzertiert sie als Sopranistin in verschiedenen Ensembles in Deutschland und in der Schweiz.

 

Beate Winter (Mezzosopran) absolvierte das Hauptfach Gesang bei Kammersängerin Gudrun Wewezow am Richard-Strauss-Konservatorium in München. Während des Studiums Besuch der Opernschule unter Leitung von Wolf Busse. Es folgten Gesangkurse bei N. Hillebrandt (Oratorium), B. Wendt (Lied), G. Wewezow und J. Kaufmann (Oper), Korrepition bei Ulrich Weder. Neben dem Studium (seit 1995) Mitglied des Extrachores der Bayerischen Staatsoper München und Teilnahme an den Produktionen Boris Godunov, Aida und Die Meistersinger von Nürnberg. Seit 2008 ist sie als Gesangslehrerin bei 3klang e.V. tätig und seit 2007 als Solistin und Stimmbildnerin in St. Michael in der Münchner Innenstadt.

 

Wilfried Michl (Tenor) ist 1987 in Schongau geboren. Aus einem musikalischen Elternhaus kommend, lernte er ab dem 11. Lebensjahr Cello. Er spielte in vielen Orchestern und zuletzt in dem Orchester „Die Zarge“ in München. 2008 begann er sein professionelles Gesangsstudium bei KS. Prof. Horst Laubenthal. Seit dem sang er zahlreiche Messen in München und Umgebung. Darüber hinaus ist Wilfried Michl in verschiedenen Konzerten bereits als Lieder- und Opernsänger mit großem Erfolg aufgetreten. Sein Operndebüt war in der Oper „Die Rückkehr des Odysseus“ die Rolle des Eumete.

 

Wilfried Michl (Bariton) studierte an der Musikhochschule München Gesang und Operndarstellung sowie Schulmusik. Er war am Studio für Nachwuchssänger der Bayerischen Staatsoper in München engagiert und hatte danach eine Reihe von Stückverträgen am Landestheater Coburg und an der Kammeroper in Salzburg. Hier wirkte er darüber hinaus in  großen Opernpartien bei den Salzburger Alternativ-Festspielen, den „Stagioni lirice“ mit. Seit er seine Lehrtätigkeit aufgenommen hat, widmet er sich hauptsächlich dem Lied- und Konzertgesang.

 

Jürgen Löffler (Orgel) studierte Kirchenmusik und Musikpädagogik an der Kirchenmusikhochschule in Regensburg, sowie Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Regensburg. Seit 1999 ist er als hauptamtlicher Kirchenmusiker an der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf, München, tätig.

 

Dr. Franz Metz (geb. 1955), nach Abschluss der Hochschule für Musik, Bukarest, bis 1985 als Organist und Dirigent in Temeswar tätig; ab 1985 in Deutschland als Stiftskantor in Hechingen und ab 2000 als Organist und Musikwissenschaftler in München tätig; Orgelkonzerte an vielen bedeutenden Orgeln Europas; zahlreiche musikwissenschaftliche Buchveröffentlichungen und wissenschaftliche Arbeiten, die in Deutschland, Österreich, Ungarn, Rumänien, Serbien, Kroatien, Slowenien, Slowakei und Italien erschienen sind; Forschungsgebiet: Musikgeschichte Südosteuropas, speziell der deutschen Minderheiten dieser Länder; Konzerte als Organist und Dirigent; Einspielungen für Rundfunk, Fernsehen und CD; Leiter mehrerer Forschungsprojekte in Rumänien, Serbien und Ungarn zur Musikgeschichte und Kirchenmusik der deutschen Minderheiten; Herausgeber zahlreicher Musikwerke deutscher Komponisten Südosteuropas; Vorlesungen an in- und ausländischen Universitäten; Präsident der Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöstlichen Europa e.V.; Vorsitzender des Gerhardsforums Banater Schwaben e.V., München. (www.edition-musik-suedost.de)

 

 

Benefizkonzert zugunsten der Renovierung der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf, München

 

Eintritt: 8,- € / Ermäßigt: 5,- €

 

Veranstalter:

Gerhardsforum Banater Schwaben e.V., München

in Zusammenarbeit mit dem Pfarrverband Maria Ramersdorf-St. Pius, München

und dem Generalkonsulat von Rumänien

 

Gefördert durch:

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit, Sozialordnung, Familie und Frauen

Haus des Deutschen Ostens, München

Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöstlichen Europa e.V.

 

Copyright © EDITION MUSIK SÜDOST, München 2013

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